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Erlebnisturnfest Göttingen gemeinsam mit Flüchtlingskindern und Einheimischen

Gemeinsam zum Erlebnisturnfest

Einheimische und Flüchtlingskinder vier Tage in Göttingen beim Landesturnfest

Das wäre doch mal einen Versuch wert, dachte sich Michael Rettberg vom Verein für Integrationshilfe Jade e.V., mit so einer gemischten Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus einheimischen Familien und Flüchtlingsfamilien zum Landesturnfest nach Göttingen zu fahren. Das bedeutet nicht nur Sport zu treiben, sondern auch drei Nächte zusammen in einem Klassenraum zu übernachten und Frühstück und Abendessen einzunehmen. Tanja Schumacher vom TuS Jaderberg war spontan bereit, dieses Projekt tatkräftig zu unterstützen und mit zu begleiten. Schnell fanden sich 15 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren, darunter neun Flüchtlingskinder, die mitmachen wollten. Mit Unterstützung der Lottostiftung Niedersachsen und der Diakonie des Oldenburger Landes konnte die Finanzierung bewältigt werden und die Reise beginnen. Davor gab es noch kleinere Hürden für die Flüchtlingskinder zu überwinden, die noch nie Ähnliches mitgemacht hatten und teilweise noch nicht so lange hier sind, um schon genug Deutsch zu verstehen. Mehrere Info- und Trainingstreffs vorab halfen schließlich Fragen zu klären wie: Was nehme ich mit? Wo bekomme ich Campinggeschirr, Schlafsack und Isomatte? Wie stößt man eine Kugel, wie wirft man mit dem Schleuderball oder springt korrekt ab beim Weitsprung? Darf man als Mädchen auch in langer Hose und mit Kopftuch starten? Ist das Essen auch halal?  Alles wurde geklärt und so ging es gut vorbereitet s endlich los nach Göttingen. Gleich am Ankunftstag wartete der erste Höhepunkt auf die muntere Truppe, die vom ersten Moment an völlig problemlos zueinander fand: Der kilometerlange Festumzug von Tausenden von Teilnehmern durch Göttingens Innenstadt. Die Jaderberger Gruppe fand viel Beifall, zumal sich die syrischen und afghanischen Jungen geradezu drängelten, das Schild „Turnkreis Wesermarsch“ vorweg zu tragen.

Der Tag endete spät mit einem Open-Air-Konzert und entsprechend schwer war der Start am nächsten Tag. Bei großer Hitze in einem fast schattenlosen Stadion hatte jeder tapfer seinen leichtathletischen Vierkampf zu bestreiten und mit gegenseitiger Aufmunterung gelang es auch jedem ohne Ausnahme. Für die Jaderberger waren die übrigen Tage gefüllt mit Aktivitäten aller Art wie Klettern, Trendsportarten testen, Schwimmen gehen, gemeinsam feiern und dem teils stürmischen Wetter trotzen. Die Vielfalt der Möglichkeiten ließ jeden Jaderberger, ob Junge oder Mädchen, ob 8 oder 14 Jahre alt, Spaß haben, und die Herkunft spielte irgendwie schon am zweiten Tag überhaupt keine Rolle mehr. Das Experiment war geglückt und die Fortsetzung ist schon geplant: das Bundesturnfest 2017 in Berlin.

MR

 

 

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